Farbberatung (1): Die Jahreszeiten zum Vorbild nehmen

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Frühling, Sommer, Herbst und Winter – jede Jahreszeit taucht die Natur in ihre ganz eigenen Farben. Erstaunlicherweise folgen wir Menschen einem durchaus ähnlichen Schema. Dies haben Farbtheoretiker bereits in den 1920er-Jahren erkannt und daraufhin vier Grundtypen der äußeren Erscheinung festgelegt. Heute ziehen wir daraus einen großen Nutzen: Kennen wir unseren Farbtyp, geht das typgerechte Styling fast von selbst.

Die erste Folge unserer Reihe zum Thema Farbberatung beschäftigt sich mit den Jahreszeiten. Danach zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren individuellen Farbtyp bestimmen und geben wertvolle Tipps. So gelangen Sie Schritt für Schritt zu den für Sie passenden Farben bei Kleidung, Make-up, Schmuck und Zweithaar.

Wie die Jahreszeiten entstehen

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Jeder weiß, dass die Sonne etwa am 21. Juni am höchsten steht und meist am 21. Dezember am niedrigsten. Zumindest ist es auf der nördlichen Erdhalbkugel so. Denn jenseits des Äquators beginnt der Sommer im Dezember und der Winter im Juni. Was auch jeder weiß: Zweimal im Jahr sind Tag und Nacht exakt gleich lang: um den 20. März und um den 23. September herum. Aber wussten Sie schon, dass die Tag-und-Nacht-Gleiche auf der ganzen Welt zum gleichen Datum stattfindet? In Berlin genauso wie in Tokio, Melbourne oder Rio de Janeiro? Der Grund: An diesem Tag steht die Sonne senkrecht über dem Äquator. Sie wechselt dann praktisch gerade die Seite – um auf der einen den Herbst und auf der anderen das Frühjahr einzuläuten.

Was die Jahreszeiten kennzeichnet

Den spannenden Saisonwechsel können die Menschen in äquatornahen Ländern nicht wahrnehmen. Dort unterscheiden sich die Jahreszeiten allenfalls in mehr oder weniger Niederschlägen. Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und die mittleren Temperaturen dagegen sind immer gleich. Wir in Mitteleuropa dürfen das unterschiedliche Licht der Jahreszeiten genießen: Mal erscheint es uns weich, mal empfinden wir es als gleißend hart. Dass dies durch den Einfall des Sonnenlichtes kommt, ist kein Geheimnis. Wie es sich genau damit verhält, verstehen wir bei näherer Betrachtung der Jahreszeiten.

Frühling: Die Natur erwacht

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Meteorologisch und biologisch gesehen beginnt der Frühling bereits am 1. März: Wenn die Schneeglöckchen den Krokussen Platz machen und die Kirschbäume ihre Knospen austreiben, erwacht das Leben und wir haben die Talfahrt endlich überwunden. Insekten schwirren um Millionen von Blüten und sammeln Nektar und Pollen. Die Apfelblüte läutet um den 1. Mai den Vollfrühling ein und wir genießen die ersten langen Tage. Mit der samtigen Luft und den schon angenehm wärmenden Sonnenstrahlen geht ein weiches Licht einher. Die sanften Farben machen den Frühling zur wohl bezauberndsten Jahreszeit in unseren gemäßigten Breiten.

Sommer: Die Natur kennt keine Grenzen

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Nahe den Polarkreisen geht zur Sommersonnenwende die Sonne nicht unter. Grund genug für die Schweden, alljährlich ihr Mittsommerfest zu feiern: mit jungen Kartoffeln und Heringen mit Sauerrahm. Auch bei uns ist der Hochsommer die Zeit der Gartenfeste und Grillpartys. Die Sonne steht hoch am Himmel und entsendet ihr helles Licht bis in die späten Abendstunden. Beeren und Steinobst, Lavendel und Lindenblüten – intensive Farben und Düfte sind die Kennzeichen des Sommers. Wenn die Saison Anfang September endet, erreicht die Ernte von Birnen, Pflaumen und Äpfeln ihren Höhepunkt. Plötzlich fällt uns auf, dass die Tage schon deutlich kürzer sind.

Herbst: Die Natur beschenkt uns

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Für die einen wartet der Herbst nur mit Regen, Stürmen und fallenden Blättern auf. Die anderen sehen in ihm die Zeit der Reife. Pilze, Walnüsse und Kastanien locken in den Wald, Kartoffeln werden geerntet, heimisches Obst eingelagert. Die Sonne verliert langsam an Kraft, wärmt aber noch und taucht die Natur in ein goldenes Licht. Durch den niedriger werdenden Sonnenstand erscheinen alle Farben milde, der Farbenrausch des Sommers hat ein Ende gefunden. Von unserer Feierlaune möchten wir uns jedoch noch nicht verabschieden: Theater, Museen und Ballsäle füllen sich vor allem im Herbst. Und in den Geschäften entdecken wir die ersten Weihnachtsleckereien.

Winter: Die Natur kommt zur Ruhe

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Schon im November haben alle Bäume ihr Laub abgeworfen. Nun hält der erste Frost Einzug und der Regen fällt häufig als Schnee auf Felder und Städte. Durch die Reflexionen nehmen wir vor allem weißes Licht wahr. Wenn der Himmel wolkenlos ist, erinnert uns das klare Licht noch einmal an den Sommer. Warum das trotz des tiefen Sonnenstands sein kann? Kalte Luft bindet wenig Wasser und ist daher sehr trocken. Wer einmal in der Provence den Mistral erlebt hat, weiß was klirrende Farben sind. Dann schwärmen die Fotografen aus und kommen mit den schönsten Bildern zurück. Nie ist der Himmel bei uns blauer als an einem wolkenlosen, frostigen Wintertag.

Was uns mit den Jahreszeiten verbindet

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Auch wenn wir immer mehr Lebensmittel aus allen Gegenden der Welt importieren: Unser Lebensrhythmus folgt den Jahreszeiten wie seit eh und je. Und nicht nur das, auch bei der Bestimmung unseres Farbtyps gibt es Parallelen.

Welche Rolle die Jahreszeiten hierbei spielen, verraten wir Ihnen im kommenden Beitrag. Lernen Sie die spannende Farbtypenlehre kennen und den Unterschied zwischen kalten und warmen Farbtönen. Sie werden sehen, es ist ganz einfach, den eigenen Farbtyp selbst zu bestimmen.